Sitzsatz / Buchbesprechung

Mein Zitat-Denkmal für Christine Nöstlinger (Teil 1)

6 Jugendbücher von Christine Nöstlinger auf einem bunten Haufen

Christine Nöstlinger und das A&O

Am Wochenende weilte das A&O einige Tage im alten Teenie-Zimmer in der Hessen-Heimat. Dort tauchten zuerst einige Jugendbücher von Christine Nöstlinger auf und das A&O zugleich tief in selbige ein. Dieses Lesen war auch wie ein Heimkommen. Altbekannte, gemütliche Sätze, Charaktere und Geschichten, in denen ich mich sozusagen mit geschlossenen Augen (und offenem Gefühl) zurechtfinden kann. Habe Nöstlingers Bücher im Jugendalter verschlungen, und zwar besonders zum Frühstück.

Alles original 90er Lesestoff mit:

  • original 90er Schokoschmierstoff vom Essen,
  • Bravo-Schnipseln von Michael Jackson und
  • Bleistiftmarkierungen vom Vorlesewettbewerb drin.
6 Jugendbücher von Christine Nöstlinger auf einem bunten Haufen
Meine liebsten Lieblingsbücher meiner großen Lese-Liebe : Christine Nöstlinger

Am liebsten würde ich euch die Bücher gleich vorlesen. Alle. Komplett. Auf dem Bild seht ihr aber schon einmal meine Lieblingsbücher:

  • Luki-live
  • Nagle einen Pudding an die Wand!
  • Olfi Obermeier und der Ödipus
  • Gretchen Sackmeier , Gretchen hat Hänschenkummer , Gretchen hat Hänschenkummer

Mein liebstes Lieblingsbuch ist gewissermaßen Olfi Obermeier, der deshalb in diesem Jahr einen eigenen Sitzsatz bekommen soll. Aus den anderen baue ich solange ein Zitat-Denkmal für Christine Nöstlinger. In zwei Teilen. Weil sie so groß ist, die vielgroßtolle Autorin meiner Jugendtage, aus denen ich im 2. Teil (noch diese Woche!) einen kleinen Satz-Schwank zum buchstabenbunten besten geben werde ;)

Zitat aus Christine Nöstlingers Luki-live

Protagonistin Ariane über ihren ersten und gar nicht so umwerfenden Kuss mit dem Luki-live:

Ich bin familiär nicht sehr kussfreudig. Mein Papa hat einen Schnurrbart, der nach Aschenbecher riecht, meine Mama hat einen Lippenstift, der nach Margarine schmeckt, und meine Oma hat falsche Zähne, und immer, wenn sie mir mit dem Mund sehr nahe kommt, habe ich die Vorstellung, gleich kommt das Gebiss aus ihrem Mund heraus, wie der Kuckuck um zwölf aus der Kuckucksuhr.

Meine Version: Oetinger (dort nicht mehr erhältlich). Verlegt im Jahr 1978.

Zitat aus Christine Nöstlingers Nagle einen Pudding an die Wand!

Wie Katharina statt zusammen mit KOKU die Welt retten will und sich dafür zunächst in eine Beton-Hund-Schuppen-Katastrophe begeben muss:

Abfotografierte Buchseite aus Nöstlingers "Nagle einen Pudding an die Wand" mit Bleistiftmarkierungen im Text
… mit Markierungen für den Vorlesewettbewerb.

„Konrad, Katharina, Konrad, Katharina, kommt! Schnell!“ Statt zum Schuppen zu eilen, setzte sich der KOKU auf die Türschwelle und murmelte: „Ich bring sie um, ich bring sie glatt um! (…) Mit Todesverachtung begab ich mich ins Gewölk hinein (…). Ich bekam den Max am Schwanz zu fassen. Mit vereinten Kräften zogenw ir das Vieh aus dem Schuppen. Zurück blieb ein total zerfledderter Betonsack. (..) Der Max und die Verena schauten aus wie gut panierte Schnitzel.

Meine Version: Oetinger (dort nicht mehr erhältlich). Verlegt im Jahr 1991.


Heute bin ich eine Mittagspausen-Bloggerin, deshalb setzt die Uhr eine natürlich tickende Abgrenzung zwischen meinen ausgewählten Zitaten. Im zweiten Teil folgen noch 3 aus der Gretchen-Trilogie, ist ja auch passend. Ich bin gespannt, welche Geschichten die Geschichten von Christine Nöstlinger in euch wachrufen und hoffe, euch mit ihren ersten beiden Zitaten auf vielleicht unbekannte Jugendbücher neugierig und mindestens zum Schmunzeln gebracht zu haben. Es grußt Nöstlinger-isiert das A&O

5 Kommentare zu “Mein Zitat-Denkmal für Christine Nöstlinger (Teil 1)

  1. Luki-Live kannte ich noch nicht, aber „Nagle einen Pudding an die Wand“ kommt mir bekannt vor – ist aber schon sehr lange her. War das nicht der Roman, wo die Protagonistin aufs Gymnasium geht statt mit ihren Freunden zur Mittelschule und eine Mutter hat, die dauernd erst auf ein Taschentuch spuckt und dann einem Kind das Gesicht putzt?
    Ich habe früher sehr viel von Christine Nöstlinger gelesen, fürchte aber gerade, ich werfe alle Bücher durcheinander *g*

  2. Grüß Dich, Alexandra.
    …so may I comment?! ;-)
    Dein Tag hat gut so vor sich hin ereignet. Ein fake follow 100-ni, wandgehämmerten Puding zu Mittag und letzlich eine Kreativ-Überwältigung, while thinking in the rain.
    …I confess, reading twitters of you!
    Ich sollte festhalten – Du bis ausgesprochen kreaktiv.

    Tage in der Heimat. Du hast quasi Deine eigene Zeitmaschine angeworfen. Glücksam, daß Du noch Deine Blicke in die Seiten werfen kannst. Ich habe leider viele Artefakte meiner Zeit nicht mehr – gut, in memoriam. Die Klassiker allerdings als Replika. Halte also stets eine Hand darüber – es sind Schätze.
    90er Lesestoff!!! Gosh, da siehst Du mal wie jung Du bist. :-D
    Autorin wie Werk sind mir zwar Neu(fund)land, a b e r ich bin empathisch genug um Dein Zurechtliegen in ihrer Bedeutung nachvollziehen zu können. In etwa wie für mich die Lektüre in „Die Feuerzangenbowle“ oder „Don Camillo und Pepone“ ausfällt.

    „Manch eine Bücherkiste – in der Jahre Jugend begehrend durchforstet – weilt fern deiner Gestade. Verblaßte Erinnerung häufig, nur von den Leuchtfeuern der Wenigen durchzogen. Verlust.“
    (Gaelle Mutin-Mutisme)

    bonté

    • …ein post scriptum mir zur Erlaubnis sei genehm:
      Hast Du für den 16. November Notizen unter „Termine“?
      Anka hat einen Stammtisch zu Stuttgart under construction…

      Jetzt aber,

      bonté

      • Uh, interessant! Der 16. mag vom Sitzsatz aus gesehen nicht der gemütlichste Tag sein, aber ein Stammtisch ist ja auch dazu da, mehrmals wiederholend gemütlich zu sein. Behalte auf jeden Fall ein waches Auge zu dem Thema, danke für den Hinweis!

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