Sitzspielchen

Sitzspielchen am Sonntag: #buchstöckchen von Büchermensch Wibke Ladwig

Bild der Fünf Freunde, 70er Tv-Serie, das an meiner Wand an einem Faden hängt

Seltene Sitzspielchen auf dem Satzsitz

Jedes seltene Mal, wenn ich diese kleine Kategorie blog-bemühe, beginne ich sie mit einer Art Rechtfertigung. Weil der Satzsitz frei bleiben möchte von Award-Gedöns und Kettenbrief-Verlinkungszwang-Krams. Und dafür soll das, was ich dann doch mal unter die Sitzspielchen platzpacke, vom wertgeschätzten Lesepublikum nicht gehalten werde. Bekomme eigentlich schon bei dem Wort „Stöckchen“ Satzschüttelfrost. Muss man aber bei dem „Stöckchen“, das ich vom Blogbaum Sinn und Verstand mitgenommen habe kein bisschen. Dessen Fragen hat Wibke Ladwig nämlich genau deshalb erdacht: Um Buchmenschen vernetzten Blogspaß zu bereiten. Ohne Satzschüttelfrost ;)

das A&O zum #buchstöckchen über Bücher und Lesen

Welches Buch liest Du momentan?

The Tenant of Wildfell Hall von Anne Brontë.

Warum liest Du das Buch? Was magst Du daran?

Während des Anglistik-Studiums standen „nur“ die beiden anderen Brontë-Schwestern auf dem Stundenplan im Speziellen und dem Kanon im Allgemeinen. Spätestens seit ich James Tullys Krimi Die Verbrechen der Charlotte Brontë und das Geheimnis von Haworth gelesen habe, wollte ich auch Acton Bell (so Annes damaliges Pseudonym) mehr Aufmerksamkeit schenken. Doch auch ohne diesen Vorsatz, sondern allein des Klappentexts wegen, wäre mir dieser Klassiker (und zwar bevorzugt in der Wordsworth Edition) früher oder später in den bucheinkaufenden Rucksack gesprungen.

Wurde Dir als Kind vorgelesen? Kannst Du Dich an eine der Geschichten erinnern?

Oh ja! Merkwürdigerweise kann ich aber nur von einer Geschichte einen richtigen Erinnerungs-Screenshot abrufen: Das Märchen vom Schlaraffenland und dessen zugehörige Illustrationen. Sich durch dicke Käse- und Kuchenwände hindurchfuttern hat bleibenden Eindruck hinterlassen offensichtlich.

Gibt es einen Protagonisten oder eine Protagonistin, in den / die die Du mal regelrecht verliebt warst?

Bild der Fünf Freunde, 70er Tv-Serie, das an meiner Wand an einem Faden hängt
Julian, Dick und Anne, George und Ti-hi-my, der Hu-hu-hund *sing* Ja, es ist so, wie’s aussieht, das Bild hängt an meiner Wand ;)

Enid Blytons Fünf Freunde waren so prägend für mich wie keine andere Buchserie. Kein Wunder, dass die Antwort gleich doppelt in den dort beheimateten Zeilen (und Kassetten. Und TV-Folgen) beheimatet ist: Richard. Und Jo.

In welchem Buch würdest Du gern leben wollen?

Diese Frage dockt für mich direkt an der vorherigen an: Mit Richard und Jo wollte ich gerne die Abenteuer der Fünf Freunde miterleben (und Timmy dem Hund *sing*). Wollte. Aber aktuell? Da fällt mir spontan nur Jasper Ffordes Protagonistin Thursday Next ein, die in einem Art Paralleluniversum wortwörtlich in Romanen ermitteln kann. Die könnte mich auf ihrem nächsten Sprung in die ein oder andere British novel gerne mal mitnehmen.

Welche drei Bücher würdest Du nicht mehr hergeben wollen?

Schwierigste Frage. Tat der Unmöglichkeit. Zaubere deshalb einen kleinen Trick aus dem Sitzsatz-Gepäck und stelle einfach drei Bücher aufs erdachte Prioritäten-Podest, die eine (besonders) schöne Widmung enthalten. In meinem Glücks-signierten Fall:

  • Rosenjahre: Meine Familie zwischen Persien und Deutschland von Jasmin Tabatabai signiert auf der Frankfurter Buchmesse 2010.
  • Die Welt der Knollennasen: Eine sozio-rhinologische Untersuchung von Xaver Rammbock ;) Signiert von Ralf König.
  • Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau von Max Goldt signiert auf einer Lesung 2004.

Ein Lieblingssatz aus einem Buch?

Hier möchte ich Virginia Woolf anpinnen. Berühmtestes Zitat aus einem Lieblingsbuch quasi, per Doppelbild auf dem Sitzsatz gemütlich niedergelassen:


Wie Eingangs geschildert kommt dieses #buchstöckchen schön zwanglos daher und bindet daher auch keine weitere Verlinkungsregeln an sich. Falls aber Keller im 3.Stock, der Seitenteich oder andere, gerade Mitlesende Lust haben, diese Bücherfragen mitzunehmen, würde ich mich über eure Antworten freuen und Wibke Ladwig über die entsprechende Verlinkung :) Die Light-Version: Einfach eine der Fragen hier unter dem Beitrag beantworten. Sonntagsfaule Grüße von das A&O

über

Sitzsatz: Bin Buchmensch und mache beruflich "was mit Internet". Blogplatz: Rhein-Main-Gebiet. Zusatz: thisiswhataqueerfeministlookslike!// Wortschatz:Schreib mir gern einen Kommentar, er wird gleich nach Freischaltung sichtbar. Mach's dir gemütlich!

13 Kommentare zu “Sitzspielchen am Sonntag: #buchstöckchen von Büchermensch Wibke Ladwig

  1. Pfuh, das blöde Auto-Korrektur Programm hat unbemerkt aus „Ludwig“ ein paar „Ludwigs“ gemacht. Müssten alle weggejagt sein. Sorry, wenn dennoch – kurzzeitig – eines gesichtet wurde!

  2. Huch, danke fürs Stöckchen – da werde ich gerne die Tage ein paar liebe Worte posten, ich liebe solche Fragen :)

  3. Wie schön! Und solch wunderbareBücher. Wir haben da offenkundig einen recht ähnlichen Geschmack. Ich freue mich, dass Dir mein Stöckchen mundete und hoffe, dass es noch lange fliegt!

    • Mache einen kleinen Blogknicks fürs liebe Kommentar und schmunzle erfreut über die Lese-Schnittmenge!

  4. Servus, Alexandra.
    Wie ich lese, ein wohltemperierter Tag…
    Weil ich in Blog-Land mehr den Sherwood Forrest bewohne, bin ich so vogelfrei die angesprochenen Buchfragen hier zu bedenken.

    Derzeitige Lektüre wäre hier die Story-Sammlung „Herzfeinde, Band 1“

    Anreiz mich mit dem Buch zu beschäftigen ist wohl, daß ich eine der sechs Autorinnen kenne. Zumindest kommentiere ich regelmäßig Evelyns Posts. Ihr Beitrag läßt mich in Aufbau & Seting an frühe Philip K. Dick-Shorties denken.

    An vorgelesene Geschichten erinnere ich mich nicht mehr – aber an die, die ich selber anfing zu lesen. Die Märchen-Kollektoren aus Kassel, W. Buschs moralische (bis moralingesäuerte) Weisen. Schöne Bilderbücher über kleine, menschelnde Tiere, die Geschichte vom einbeinigen Zinnsoldaten, oder wie Fräulein Frühling den traurig durch Schneematsch stapfenden Winter-Kerl verabschiedet.

    Erste Regungen d’amour pochten bei Chantal. Der wahren Liebe des Allerkönners Thomas Lieven. „Es muss nicht immer Kaviar sein“. Als der Agent mit Prinzipien mich wissen ließ, daß seine geliebte Chantal eben just eintrat – nur mit einer Halskette als Kleidungsstück – würde mir urplötzlich bewust, daß es da etwas zwischen Frau und Mann gibt.

    Ich würde wohl nicht in einem bestimmten Buch „leben“ wollen. Eher in einem Genre. Einer Welt von Übermorgen. Der Planet Monpelier ist da eine Skizze (in drei Kurzgeschichten) für mich.

    Hier wähle ich einfach drei der Bücher, die ich mehrmals durchlesen habe.
    „Das Blütenstaubzimmer“ von Zoe Jenny (mit Widmung)
    „Botschaft aus Granada“ von Ernst Sommer
    „Träumen Androiden von elektrischen Schafen?“ von Philip K. Dick

    Lieblingssatz?!
    „Tage an denen selbst jede Verzweiflung Hoffnung aufgibt, sind doch nur ein paar wenige Drehungen um die Achse der Erde. Wir sterben mit jeder. Sind nur dessen gewiß, daß Schönheit uns überdauert.“
    (Myrelle Minotier – aus „Pour Langue“)

    Du hast meine Mail zu Frankfurt gelesen?

    bonté

    • Bin nur auf schneller Kommentar-Durchreise, muss mir deine Blog-internes #buchstöckchen am WE mal genaustens anschauen. Danke schon mal jedenfalls!!

  5. Vielen Dank für deinen Kommentar :)
    Die „anonymen“ 6 Punkte (man sieht ja doch, wers war :-P) hab ich aber leider auch… Frag mich echt was sich diese Leute dann davon kaufen können ;-)

    LG
    Jacy

  6. Ein doppeltes „der“ für den Teich, da bedanke ich mich doch auch gleich doppelt (und gerne dreifach)! Ich könnte an der Stelle gut und gerne dein Intro zitieren und bin auch kein Freund von „Hey, verlinke mal bitte eine Million Blogger“-Tags. Aber dein Stöckchen ist ja definitiv Goldschatzwürdig und wird gleich mit auf die Luftmatratze genommen. Danke dir, Antwort folgt!

    Liebe Grüße vom Teichrand,
    Kermit

    • Wupsie, war einmal im Link und einmal davor. Will halt nicht, dasses dir an was fehlt, auch nicht an bestimmten Artikeln ;)

  7. Also ich bin ja bekennender Fan von Stöckchen-Gewerfe; dieser Verlinkungszwang immer stört mich dabei nur sekundär, weil ich ihn seltenst sehe – ich ignoriere das gerne und mache einfach so die Stöckchen mit. Samt einem Verlinkungs-Boykott :D
    Aber ich lese einfach so gerne, was die verschiedenen Blogger zu dem selben Thema zu sagen haben, weshalb ich mich sehr über diesen buchwurm-angepassten Post freue :)
    Dass es noch eine dritte Bronte (warum kann ich keine zwei Punkte auf das ‚e‘ machen? Technik überfordert mich gerade)-Schwester gibt, wusste ich zwar, hatte das aber gar nicht so auf dem Schirm. Naja, ich hatte bisher sowieso erst eine Schwester – Charlotte – auf dem Nachttisch liegen, also müssen da noch weitere Defizite ausgeräumt werden :)

    Die „Fünf Freunde“-Bücher mochte ich auch sehr sehr gerne :D Aber die Reihen von Enid Blyton haben sowieso meine Kindheit ausgefüllt. Egal ob „Dolly“ oder „Die schwarze Sieben“ oder „Hanni und Nanni“ – ich hab alles gelesen :)

    Und noch schnell ein paar Worte zu meiner Blogroll: Ich hatte laut der Liste, die mir angezeigt wurde deine neue URL zwar drin, aber eben die alte auch noch – das ist mir wohl durch die Lappen gegangen. Ist aber jetzt natürlich alles ordnungsgemäß behoben (hoffe ich) und deine aktuellen Sitzsätze haben ihren Platz im Wahnsinnshaus eingenommen :D
    Und freut mich, dass du die Coffeetails wieder gefunden hast :D Da hat die Blogroll ihren Zweck erfüllt :)

    Liebe Grüße
    MelMel

    • Die zwei Punkte über dem Brontë-E kopiere ich mir, ehrlich gesagt, auch immer schnell aus Wikipedia rüber tihi. Freu mich über dein langes Kommentar und darüber, dass du gleich ein ganzes Rudel fröhlicher Smiley mitgebracht hast *g*

      Wirst du

      • das #buchstoeckchen denn mitnehmen?
      • The Tenant of Wildfell Hall auch ins Wahnsinnshaus einziehen lassen?

      Auf beides werde ich neugierigst achten ;)

  8. Jetzt muss ich gestehen, dass ich weder die Brontës noch die 5 Freunde je gelesen habe. Trotzdem auch für mich spannende Stöckchen-Antworten – und auch noch so anschaulich illustriert!

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