Liebe Jo,
wegen dir war ich mal eine ganze Weile in den Namen „Josephine“ verknallt. Betraf nur die englische Version natürlich: „Dschohsefien“ gesprochen, „Dschoh“ im Spitznamen. Dabei kann der Name eigentlich gar nichts dafür, ist ja jetzt nicht soooo der Knallerklopper und steht sonst nur in weißer Schnörkelschrift auf blauen Tassen, die Oma vom Christkindlmarkt mitbringt. Hinter der britischen Buchstabenkombi und dem altbackenem Klang stand aber dein literarisches Selbst in all seiner rebellischen Kraft.
Im ersten Moment mochtest du als Duplikat des im protagonistischen 5-er Equipment schon vorhandenen Tomboy erscheinen: Mädel mit kurzen Haaren, das wegen seines Aussehens und seines Mutes für ein Junge gehalten wird (dazu kommen wir gleich noch) – klar, das ist George, die nieNIEMALS bei ihrem Taufnamen Georgina gerufen werden wollte (und sollte). Da musste deine Autorin, Enid Blyton, noch eine gehörige Portion draufsetzen, ein Gegensatz zur behüteten Profesorinnentochter schaffen. So ließ sie dich in einem Wohnwagen leben, Türme hochklettern, gegen die Jungs kämpfen und ungepflegt aussehen … wild. Kurzum: DU warst NOCH COOLER als George!
(Der Brief geht nach dem Bild noch weiter)
Nun erschien dieses Buch in der Fünf Freunde / Famous Five -Reihe ursprünglich in den 1950er und deine Autorin war bemüht, dein „aus der Rolle fallen“ immer wieder zu erden. Dass auf meiner Hörkassette das Wort „Wildkatze“ fiel, um dich zu charakterisieren, ging mir auch in jungen Jahren schon gegen den Strich, war es dem süßen Schmusekätzchen doch näher als dem geschmeidig gefährlichem Gepard, der du wirklich warst. Dennoch glaube ich, dass du ein heimlicher Favourite von Enid Blyton in ihrer Figurenliste warst. Ausgerechnet George lässt sie das im Kontext gesehen höchste Kompliment an dich aussprechen: „You’re as good as a boy.“ Kontext hin und Konnotation her … über Sätze wie diesen und deren Bedeutung zwischen den Zeiten und Zeilen könnte man ganze Hausarbeiten schreiben (naja, ehrlich gesagt habe ich das sogar einmal getan, war ja klar. Gender roles in Enid Blyton’s „The Famous Five“). Außerdem bist du eine der wenigen (gar einzigen?) Nebenfiguren, die gleich zweimal Einzug in die Abenteuer der Fünf Freunde halten darf. Nur zweimal – leider, finde ich noch heute.
Und weißt du, Jo, wärest du einige Jahrzehnte später auf die Kinderbuchwelt gekommen, dann hätte ich mich auf Umwegen bestimmt immer noch in deinen Namen verknallt, du dich aber vielleicht nicht in Dick/Richard. Sondern in George.
Wenn ich mal Efeu am Haus besitze (wobei in der Reihenfolge blöderweise erst überhaupt ein Haus und dann dessen Bewuchs kommt), dann werde ich den Efeu Jo nennen. Denn nur du kannst genauso gut an Wänden hochklettern. Und auf jeden Fall besser als jede olle Wildkatze.
Dein Fan beyond The Famous Five
das A&O
Wie sieht’s aus, erinnert ihr euch noch an Enid Blytons Tomboy Jo und wenn ja, auf welche Art? Oder hattet ihr mit den „Fünf Freunden“ gar nie etwas am Abenteuer-Hut?
Eine ganze, schändliche Woche nach deinem lieben Kommentar auf meinem Blog antworte ich auch mal:
Hey, danke! Du hast auch übrigens einen sehr kreativen und schönen Blog und ich war ein bisschen überrascht, als ich gesehen habe, dass du nur so wenige Leser hast, hab mich aber gleich mal frecherweise als solcher eingetragen.
Zu deiner Frage: Gut beobachtet ;) Ich lieebe Englisch. Und naja, meine Freundin führt einen englischen Blog (there she is: https://pinguheart.blogspot.de/), ich dachte nur, ich kriege mehr Leser wenn ich deutsch schreibe. Natürlich lese ich auch englische Bücher, rezensieren tue ich ja auch eigentlich nur so nebenbei. Um meiner Lieblingssprache mal wieder ein bisschen gerecht zu werden, hat mich dein Kommentar aber auf die idee gebracht, dass ich ja englischsprachige Bücher in Englisch rezensieren könnte! Also…werd ich das tun, danke für die Idee. Und wenn du nochmal vorbei schauen willst, im Moment versuch ich mich an The Great Gatsby ;) Nur werden diese Rezensionen wohl kürzer sein, weil ich Angst habe, irgendwelche Fehler zu machen.
Danke nochmal und liebe Grüße zurück :)
Sonja
Das hört sich spannend an … ich war heute auch schon auf „deiner“ Animal Farm ;) Kann das nur wiederholen: Wirklich sehr erfrischende Leseliste.
Bin hier erst seit wenigen Monaten so richtig aktiv, deswegen tröpfeln die Follower auf den verschiedenen Kanälen noch gemütlich rein. Mag in bestimmten Maßstäben wenig aussehen, aber die meinens wenigstens ernst und ich freu mich über jedeN einzelneN – hier ein exXxtra freuen für dich als GFC Nr 14 :)
oh.. diesen Post hab ich mir schon vor mehr als ner Woche durchgelesen und wollte dir was liebes schreiben ._. mah, ich bin viel zu vergesslich, in letzter Zeit, ich glaub das macht sie Schule ^^
die Fünf Freunde hab ich nie gelesen, aber den Namen Jo, als Mädchennamen (und nur als Mädchennamen) fand ich immer toll, genau wie Max (Määks ausgesprochen). Ich wollte immer einen Namen haben, der mich nicht unbedingt gleich als Mädchen einstuft, genau wie ich rosa und lila gehasst hab, einfach weils Mädchennamen waren :D
und ja.. die Challenge hab ich durch deinen supertollen Blog gefunden, mach auch mit, das wär toll *-*
und die Teekanne its in echt genau so schön.. meine Tante hat halt Geschmack ^.^
❤ Ella
Uhjeohja, vor mehr als einer Woche. Und noch nichts Neues von mir, ich bin auch spät dran ;) Mit Ella-Umbrella-Herz drunter ist der Post ja auch nun komplett, dann kann ein neuer Sitzsatz her. Määks find ich auch ganz cool. Oder Luca. Aber das is wohl grad ein Modename für Jungs (was heißt „aber“ *gg*).
Dann nehm ich mal nochn Schluck von eurem Fototee und überleg mir was zur gelben Fotochallenge. Mach dann aber, glaube ich, eine Collage draus. Then again: Was heißt aber :))
Bis bald, im Regen oder auf dem Sitzsatz.