Lesungen und Vorträge

35 Jahre Bücher von Claudia Gehrke und kein bisschen konkurs!

Literatur in Stuttgart: Eine Jubiläums-Revue der guten Leselaune

Da sieht man mal wieder, was aus WGs alles werden kann! Von einer intellektuell-illustren Runde mit literarischen Salon erst zu einer literaturwissenschaftlichen Zeitschrift mit („damals“ noch ungewöhnlich) privaten Dokumenten zu einem 1-Frau-Verlag in Tübingen mit ganz außergwöhnlichen Veröffentlichungen. Genau diesem kleinen und sehr großartigen (mittlerweile 3 Peronen-)konkursbuch Verlag wurde gestern Abend ein Stuttgarter Literaturhausständchen gehalten. Über die spannenden Geschichten zur 35-jährigen Verlagsgeschichte möchte ich hier nun gar nicht mehr Worte verlieren, das hat z. B. schon ganz wunderprächtig phenomelle: passt in keine schublade und die Stuttgarter Zeitung (mit stark erotisierten Spotlight-„Scheuklappen“) getan. Naja, und das A&O wird es auch noch einmal tun, für die nächste oder übernächste Ausgabe der baden-württemberger SCHWULST ;)

Zurück also zum gestrigen Geschehen. Dessen Tagcloud würde sich Tag-Ton in Tag-Ton zum allgemeinen Wortwind des Verlagfächers gestalten:

  • abwechlunsgreich
  • aufreizend
  • Anne Bax
  • belesen
  • erotisch
  • ehrlich
  • intelligent
  • reiselustig (wortwörtlich und metaphorisch)
  • unterhaltsam
  • subversiv
  • Zirkusdompteur

Ja, ich weiß, wer Anne Bax sagt, muss auch Sonja Ruf, Sigrun Casper, Anja Müller und x andere klasse AutorInnen sagen. Aber ich mag diese humorwortvolle und lebensleselustige Autorin nun mal ganz besonders gerne. Und wer über den Zirkusdompteur gestolpert ist – (dazu war er natürlich da hehe) – Moderator des spekatakulären Spektakels, und deshalb Dompteur desselben, war Manfred Heinfeldner (SWR und Arte), das soll ja auch nicht unerwähnt bleiben.
Von Highlights lässt es sich hier sowieso ganz schwer sprechen, reihte sich doch eine wahre Hochlichterkette aneinander, so bunt (und facettenreich) wie die dahinter leuchtende Literatur: Von Pantominenpunk Bridge Markland – die vom queer-Spaßstrip bis zum Texttoncollagenmedley „Faust in the box“ ein richtiges „Arschbomben-Rahmenprogramm“ hinlegte (weil provozierend und sehr spritzig mit effektreichen Knall-Tiefgang)– bis zum literaturwissenschaftlichen und noch druckfrischen Buch (Zitat Zirkusdompteuer: „… das ein ganzes Studium ersetzt“) von Jürgen Wertheimer war alles dabei. Puh, langer Satz voller Substantive, um einen langen Abend voller Superlative auf den Punkt zu bringen.

Als Sitzsatz-Literaturtipp mag ich abschließend Abenteur der deutschen Grammatik von Yoko Tawada dalassen. Darin werd ich’s mir bald gemütlich machen und dann gibt es noch mehr buchstabenbunte Worte darüber. Danke, Claudia Gehrke, für den gestrigen Abenteuerausflug in die Tübinger konkursbuch-Geschichte!


Yay, erster Beitrag zur Literatur in Stuttgart. Vielleicht habt ihr sogar Lust bekommen, einmal 1 bis 35 Blicke ins Programm von Claudia Gehrkes konkursbuch Verlag zu werfen? Oder seid ihr dort schon regelmäßige Lesegäste? Ansonsten: Welche Lesung ahbt ihr zuletzt besucht oder stehen demnächst an? Revuebetörte und bridgemarklandtorten Grüße, das A&O.

1 Kommentar zu “35 Jahre Bücher von Claudia Gehrke und kein bisschen konkurs!

  1. Servus, Alexandra.
    Die letzte Lesung, die ich besucht habe?
    Kennst Du auch, warst ja dabei! :-)
    An steht Wulf Dorn, nächsten Donnerstag zu Leipheim – ein Klax aus dem hiesigen Grenzland. Anka hat es da gefühlt weiter.

    Spontan (de-)konstruiert (und ich nutze hier Deine Textvorlage) :
    Substantive, die Superlative aufpunkten…
    bonté

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