Hidden poems in books / black out poetry with art

Hidden Poems in Books: Von der Kunstausstellung zur schönen Waschfrau

Rosarotgelb angemalte Buchseite mit ein paar eingerahmten weißen Worten: das hidden poem

Dichten per Schwarzstift

Wie kreiert man ein Gedicht? Man nimmt sich eine Buchseite und übermalt alle Worte, die nicht dazu gehören! Der berühmte Witz übers Bildhauen umgedichtet auf #blackoutpoetry . Was ist „Black out poetry (with art)“? Ein zweites Leben für alte Bücher und Zeitungsartikel: Sie werden zu einer eigenen Kunstform. Naja, im besten Fall. In jedem Fall aber zu einer spaßigen Formkunst. LehrerInnen, Buchmenschen und Telefondoodle-LiebhaberInnen: Ich wette, ihr und eure Zöglinge hättet größte Freude an dieser erschaffenden Dekonstruktion. Aber wie findet man die versteckten Gedichte? Indem man nicht sucht, sondern sie erscheinen lässt. Bildhauen mit Buchstaben. Ihr merkt schon, das A&O wird wenig konkret heute, schöner als dieses Tutorial kann man Black out Poetry sowieso nicht erklären. Deshalb: Schritt 1, Video anschauen!


Wieder da? Wollt ihr wissen, wie ich „Hidden Poems in Books“ entdeckt habe? Das war so: Samstags morgens pflege ich im Bett zu flegeln und auf dem Tablet durch Pinterest zu sliden. Dort habe ich ein solches Buchbild entdeckt. Juckt es euch auch schon in den Fingern? Ich habe es nur 10 Minuten ausgehalten, bevor ich den ersten Zeitungsartikel bearbeitet habe. Ich gebe zu, so sehen meine ersten drei Versuche auch aus. Wie erste Versuche. Habe, zugegebenermaßen, die Worte auch gesucht und nicht „erscheinen“ lassen.

Mein geplanter zweiter Schritt: von obigen Video inspirieren lassen und dicken Blaustift benutzen. das A&O, auf Twitter auch als @blauschrift unterwegs wird sich „Black out Poetry“ als „Blue out Poetry“ aneignen. Die G+ Bilder zeigen euch meine ausgewählten Bücher und die „Buch und Poesie“-Buntstifte. Und jetzt kommen wir endlich zu den ersten drei Gedichten, seid ihr bereit? ; )

Blue out Poetry: „Schöne Waschfrau“

Zeitungsseite: Alle Zeilen dunkelblau übermalt, außer das versteckte Gedicht ...
Ankündigung einer Kunstausstellung in der Schirn wird zum Waschfrauengedicht


Zuerst blenden Glitzerfassaden. Wenn Freunde zuerst glanzvoll Erinnerung künden: Schönheit. Eingekreist: jung, schön, vorgeschützt unendlich viel Elend.

Rundum Müllkippe jedenfalls – Zufluchtsort der Gesellschaft – sehr schön.
Waschfrauen sind das Glück auf den Bühnen. Königinnen der Nacht. Besonders schön schön. Mädchen auf blauem Grund: Größte Seligkeiten, die wohlhabend bereichern.

Schlüsselbild der Persönlichkeit: unkonventionelle Gespielin allererster Daseinsfreude, die mühelos strahlt.

Hidden Poems in Books: „The Dream“

The idyll ended with the world
by an increasing night.

Flashing blue light drifted apart
and stares walked up the path to time.

Visibly shaken hysteria thought of feelings.
Light wouldn’t.


Rosarotgelb angemalte Buchseite mit ein paar eingerahmten weißen Worten: das hidden poem
Hidden poems in books: The Dream in Traumfarben


Hidden Poems in Books: „Baum Beine Kopf“

black out poetry with art: ein kopfstehender Baum im Buch, drumherum ein verstecktes Gedicht
Hidden poem: Buchseite auf den Kopf gestellt

Bäume spazieren.
Kopfnicken.

Seele auf dem Besucherparkplatz.
Seele? Sie hat den Schlüssel.

Moment der Wahrheit.
Das Leben auf den Kopf gestellt.


Undundund? Was sagt ihr? Kanntet ihr „Hidden Poems“ und „Black out Poetry with Art“ schon vorher? Wenn ihr es nun auch ausprobiert habt: Ich möchte Bilder sehen : ) Welches meiner wackeligen Wortbildversuche kommt am ehesten ins nächste Level? Bin sehr gespannt auf eure Rückmeldungen! Und jetzt: Bin weg, muss den Blaustift schwingen ;) das A&O

7 Kommentare zu “Hidden Poems in Books: Von der Kunstausstellung zur schönen Waschfrau

  1. Ich kannte das jedenfalls nicht :D.
    Bücher könnte ich wohl nie bekritzeln, aber vielleicht teste ich das mal an Zeitungsartikeln aus…

  2. undundund – jetzt hab ich endlich deinen beitrag gelesen, nachdem ich bei FB erstmal nur die Idee witzig fand… – undundund – jetzt kribbeln meine Finger! Das ist ja sowas von genial! Deine Gedichte sind wunderbar, jedes auf seine Weise. Gaaanz toll!
    Liebe Grüße
    Christiane

  3. Ach und wenn du wüsstest, wie das alles zu einer Idee passt, die mir schon länger im Kopf rumgeht – demnächst mehr zum Thema Wörterupcycling…
    ;)

    • Du machst mich sehrsehr neugierig, liebe Fahrradfrau! Wörterupcycling. Gefällt mir schon jetzt!!!

  4. Hallo Alexandra.
    Mir lauert hier ein Zitat, irgendwie…
    „Im Grunde kennen wir die Worte. Erlesen, erfahren, erhört lagern sie zwischen schweren Decken, die, Regel gemäß, Bürden auf den Genius der eigenen Schöpfungsfreude legen. Geist & Wort können aber nur frei sein. Frei die wichtig, richtigen Sätze zu denken, schreiben, senden.“
    (Florance Ippdit)

    bonté

  5. […] Schreib-Techniken gibt es noch heute: Miriam Paternoster’s Blog «Satzspielplatz und Sitzsatz aus Stuttgart» beispielsweise «läuft durch Texte wie auf Wortwiesen, um gemütlich an einer Stelle Platz zu […]

  6. […] das aussieht, sehen wir hier – «Hidden Poems in Books», hergestellt in der dort sogenannten Black-out- oder Blue-out-poetry Technik:Links: «Hidden poems in books: The Dream in Traumfarben» – Rechts: «Ankündigung einer […]

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